WIRA’S WAR
NOMINIERT FÜR DEN GRIMME PREIS 2024
Zwei Frühchen, die Zwillinge Diana und Sophia, liegen mit schweren Lungenentzündungen auf der Intensivstation des Okhmatdyt Kinderkrankenhauses in Lwiw. Tage und Wochen in stickigen Luftschutzkellern haben ihre Lungen zerfressen. Die Anästhesistin Wira Primakova nimmt die Röntgenbilder vom Leuchtkasten und schüttelt den Kopf: „Mein Gott das ist furchtbar“.
In den Pausen ringt Wira damit, ihre eigenen Kinder anzurufen. Doch jedes Telefonat steigert die Sehnsucht der drei Söhne nach ihrer Mutter. Der Mann kämpft an der Front, nahe Mariupol. „Vielleicht kommt er nicht zurück“, sagt sie. So vergehen die ersten Wochen des Krieges. Immer wieder kommen schwer verletzte Kinder in Wiras Krankenhaus. Wira kämpft um das Leben ihrer jungen Patienten; sobald sie stabilisiert sind, werden sie ins europäische Ausland evakuiert.
Doch der Krieg bleibt und als der zweite Kriegswinter anbricht, Lwiw wieder von Schnee bedeckt ist und Raketenangriffe das Stromnetz brachlegen, gerät Wira an ihre Grenzen. „Seit dem 24. Februar ist alles anders“, sagt sie am Ende des Films. „Das Gefühl von Glück und Lebensfreude ist komplett verschwunden. Nach außen lächle ich, bin fröhlich. Aber ich fühle keine Freude mehr“.
Carl Gierstorfer, Autor der preisgekrönten Dokuserie „Charité Intensiv: Staion 43“, richtet seinen Blick auf den Krieg in der Ukraine durch die Augen eine Kinderärztin. Entstanden ist das Tagebuch einer Ärztin und Mutter, die wie so viele Frauen ihren eigenen Krieg kämpft.
Wieder ist ein Film entstanden, der gerade deshalb so berührt, weil der Regisseur die Bilder für sich sprechen lässt, ohne Musik, ohne Erzählstimme, ohne Kommentierung. Der Zuschauer darf sich im besten Sinne selbst ein Bild machen. … Wira’s War ist ein Film für jene, denen der Kopf dröhnt vom Grauen und von der Sinnlosigkeit.
ZEIT
Carl Gierstorfers neuer Dokumentarfilm kommt ohne Kommentar aus und auch ohne Musik – ein noch größeres Plus. Überhaupt verzichtet er auf alles, was ablenken könnte vom Alltag der Mitarbeitenden in der Klinik und den Schicksalen der Kinder und ihrer Familien.
epd Medien
In der Okhmatdyt-Klinik in Lemberg liegen die Jüngsten derer, die Putin vernichten will – weil sie Ukrainer sind. Davon erzählt der Regisseur Carl Gierstorfer in seinem Film „Ukraine: Kriegstagebucheiner Kinderärztin“. Er macht das dezent. Er bleibt nahe bei den Menschen, bei Wira Primakova, ihrer Familie, den Kindern und ihren Müttern im Krankenhaus, verzichtet auf„spektakuläre“ Bilder und legt ohne jeden eigenen Kommentar dar, was dieser Krieg bedeutet und was in der Debatte über Waffenlieferungen bisweilen untergeht: Terror gegen Zivilisten, Terror gegen jeden einzelnen Menschen, Terror gegen ein ganzes Volk.
FAZ
Ein Film von Carl Gierstorfer
Montage Ronald Rist
Bildgestaltung & Ton Carl Gierstorfer
Produktion Nele Huff
Übersetzung
Oleksandra Nikolaieva, Oleksandr Popsuyenko
Drohne Danyil Bulanenko
Farbkorrektur Knut Schmitz
Mischung
Jochen Voerste, Stanislaw Milkowski
Herstellungsleitung Ko Miklik
Produktionsleitung rbb Paul Thimm
Redaktion Dagmar Mielke (rbb/arte), Ute Beutler (rbb)
Produzentin Antje Boehmert
Eine Produktion von DOCDAYS Productions im Auftrag des rbb in Zusammenarbeit mit arte
Länge: 59 Min
Produktionsjahr: 2023
NOMINIERT FÜR DEN GRIMME PREIS 2024
Zwei Frühchen, die Zwillinge Diana und Sophia, liegen mit schweren Lungenentzündungen auf der Intensivstation des Okhmatdyt Kinderkrankenhauses in Lwiw. Tage und Wochen in stickigen Luftschutzkellern haben ihre Lungen zerfressen. Die Anästhesistin Wira Primakova nimmt die Röntgenbilder vom Leuchtkasten und schüttelt den Kopf: „Mein Gott das ist furchtbar“.
In den Pausen ringt Wira damit, ihre eigenen Kinder anzurufen. Doch jedes Telefonat steigert die Sehnsucht der drei Söhne nach ihrer Mutter. Der Mann kämpft an der Front, nahe Mariupol. „Vielleicht kommt er nicht zurück“, sagt sie. So vergehen die ersten Wochen des Krieges. Immer wieder kommen schwer verletzte Kinder in Wiras Krankenhaus. Wira kämpft um das Leben ihrer jungen Patienten; sobald sie stabilisiert sind, werden sie ins europäische Ausland evakuiert.
Doch der Krieg bleibt und als der zweite Kriegswinter anbricht, Lwiw wieder von Schnee bedeckt ist und Raketenangriffe das Stromnetz brachlegen, gerät Wira an ihre Grenzen. „Seit dem 24. Februar ist alles anders“, sagt sie am Ende des Films. „Das Gefühl von Glück und Lebensfreude ist komplett verschwunden. Nach außen lächle ich, bin fröhlich. Aber ich fühle keine Freude mehr“.
Carl Gierstorfer, Autor der preisgekrönten Dokuserie „Charité Intensiv: Staion 43“, richtet seinen Blick auf den Krieg in der Ukraine durch die Augen eine Kinderärztin. Entstanden ist das Tagebuch einer Ärztin und Mutter, die wie so viele Frauen ihren eigenen Krieg kämpft.
Ein Film von Carl Gierstorfer
Montage Ronald Rist
Bildgestaltung & Ton Carl Gierstorfer
Produktion Nele Huff
Übersetzung
Oleksandra Nikolaieva, Oleksandr Popsuyenko
Drohne Danyil Bulanenko
Farbkorrektur Knut Schmitz
Mischung
Jochen Voerste, Stanislaw Milkowski
Herstellungsleitung Ko Miklik
Produktionsleitung rbbPaul Thimm
Redaktion Dagmar Mielke (rbb/arte), Ute Beutler (rbb)
Produzentin Antje Boehmert
Eine Produktion von DOCDAYS Productions im Auftrag des rbb in Zusammenarbeit mit arte
Länge: 59 Min
Produktionsjahr: 2023